Hinweise und Infos für Arbeitsuchende
Ressourcen stärken – Chancen eröffnen

Chancen

Inklusion bietet Ihnen die Chance zu zeigen, dass Sie an dem für Sie passenden Arbeits­platz genauso leistungsfähig sind wie nichtbehinderte Arbeitnehmer. Im Rahmen von Praktika und Arbeits­erprobungen können Sie potenzielle Arbeitnehmer überzeugen, wo Sie mit Ihren Stärken und Ressourcen optimal punkten können. Hierfür begleiten, unterstützen, coachen und trainieren wir Sie im Rahmen des Projektes „Initiative Inklusion“ 18 Monate lang mit Gruppen-, Einzel- und Jobcoaching.

Beratungen

So einzigartig jeder Mensch, so individuell ist auch sein Förderbedarf. In enger Abstimmung mit den Vermittlern der Agentur für Arbeit und der Jobcenter beraten wir Sie hier­zu passgenau.

Darüber hinaus erhalten Sie als Arbeitssuchende und Arbeitnehmer wie gewohnt genaue Informationen bei Ihrer zuständigen  Agentur für Arbeit,  Jobcenter oder dem zuständigen  Integrationsamt.

Förderung/Unterstützung

Die  pro.Di GmbH unterstützt Sie beim Annehmen Ihrer Situation und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen realistische persönliche und berufliche Perspektiven. Wir gehen gemeinsam mit Ihnen den Weg zurück ins Arbeitsleben und unterstützen Sie und Ihren Arbeitgeber in professioneller Weise im Rahmen des Jobcoachings.

Finanzielle Leistungen

Je nach persönlicher Situation können Sie Anspruch auf Zuschüsse, Darlehen oder Sachleistungen haben.

Welche genau in Ihrer Situation gewährt werden können, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen  Agentur für Arbeit,  Jobcenter oder dem zuständigen  Integrationsamt.

FAQ

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist (SGB IX). Altersbedingte Krankheiten oder Beeinträchtigungen werden somit nicht als Behinderung anerkannt.

Personen gelten als schwerbehindert, wenn die Versorgungsämter ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt haben sowie ein gültiger Ausweis ausgestellt wurde. Der Grad der Behinderung (GdB) ist ein Maß für die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Auswirkungen einer Funktionsbeeinträchtigung aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Der GdB wird in Zehnergraden (von 20 bis 100) abgestuft. Ab einem Grad der Behinderung von mindestens 50 gilt man als schwerbehindert im Sinne des Schwerbehindertenrechts.

Über den Grad der Behinderung entscheidet das Versorgungsamt. Dabei werden die bundeseinheitlich geltenden „Versorgungsmedizinischen Grundsätze“ angewendet. Sie enthalten Bewertungsmaßstäbe zur Beurteilung von Funktionsbeeinträchtigungen, die auf aktuellen medizinischen Erkenntnissen beruhen. Rechtliche Grundlage ist das Sozialgesetzbuch, neuntes Buch.

Je nach Grad der Behinderung gibt es den Anspruch auf eine ermäßigte beziehungsweise unentgeltliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

In Baden-Württemberg darf der berechtigte Personenkreis kostenlos das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs nutzen.

Dazu berechtigte Personen erhalten vom Versorgungsamt einen zweifarbigen Behindertenausweis.

Der Ausweis mit orangefarbenem Flächenaufdruck ermöglicht Behinderten die unentgeltliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr, wenn zusätzlich eine gültige Wertmarke auf dem „Beiblatt“ vorhanden ist.

Die Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn gibt Auskünfte über Hilfemöglichkeiten auf dem gewünschten Bahnhof oder die Ausstattung der Züge und ist bei der Reiseplanung behilflich. Mitarbeiter helfen beim Ein-, Um- und Aussteigen.

Schwerbehinderte Menschen (GdB von mindestens 50) haben Anspruch auf bis zu fünf zusätzliche bezahlte Urlaubstage. Für sie gilt laut Gesetz ein besonderer Kündigungsschutz (§ 85-92 SGB IX). Danach darf der betroffene Personenkreis nicht aus Gründen gekündigt werden, die im Zusammenhang mit ihrer Behinderung stehen. Einer Kündigung bedarf grundsätzlich der vorherigen Zustimmung des Integrationsamtes. Das bedeutet nicht, dass ein schwerbehinderter Arbeitnehmer unkündbar ist. Denn das Integrationsamt ist verpflichtet, die Interessen des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers zu berücksichtigen und abzuwägen.

Personen mit einem Grad der Behinderung von 30 oder 40 können eine „Gleichstellung“ mit einem Schwerbehinderten beantragen, wenn sie nachweisen können, dass sie ohne eine Gleichstellung keinen geeigneten Arbeitsplatz erhalten können. Der Antrag dafür muss bei der für den Wohnsitz zuständigen Agentur für Arbeit gestellt werden.

Der Behindertenbeauftragte wird vom Arbeitgeber bestellt und die Schwerbehindertenvertretung wird von den Arbeitnehmern gewählt. Der Beauftragte vertritt den Arbeitgeber in Angelegenheiten der Behinderten und kontrolliert und unterstützt die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Der Beauftragte sollte nach Möglichkeit selbst ein Schwerbehinderter sein.

Unter bestimmten Voraussetzungen können Schwerbehinderte nach Vollendung des 60. Lebensjahres in Rente gehen. Eine Voraussetzung hierfür ist, unter anderem der Nachweis von mindestens 35 anrechnungsfähigen Versicherungsjahren. Bei einer vorzeitigen Inanspruchnahme der Altersrente muss, je nach Geburtsjahrgang, mit Abschlägen gerechnet werden.

Nähere Auskünfte hierzu erteilen die Rentenversicherungsträger.

Erfolgsgeschichte

Dass das Projekt Initiative Inklusion „funktioniert“, zeigt die Erfolgsgeschichte von Herrn Bäuerle.

Geschäftsführer Herr Weber-Carstanjen ist mit der Arbeit von Herrn Winkler sehr zufrieden

Herr Winkler ist Technischer Produktdesigner, voll motiviert und arbeitslos. Er leidet unter einem Asperger Syndrom und wurde deshalb von der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim auf das Projekt "Initiative Inklusion im Nordschwarzwald" (IINS) aufmerksam gemacht. Eigentlich wollte er sich selbstständig auf die Suche nach einer Anstellung in einem metallverarbeitenden Industriebetrieb machen. Und auf keinen Fall wollte er über einen Personaldienstleister vermittelt werden. Dem Projekt stand er zu Beginn skeptisch gegenüber. Eine wichtige Rolle dafür spielten seine persönlichen Erfahrungen, die er im gesellschaftlichen und beruflichen Umgang mit behinderten Menschen gemacht hat.

Obwohl Herr Winkler die Erfolgsaussichten der "Initiative Inklusion" gering einschätzte, ließ er sich darauf ein. Nach der vierwöchigen Aktivierungsphase mit intensivem Einzelcoaching konzentrierte sich Herr Winkler in der Gruppenphase zunächst darauf, mit den anderen Teilnehmern/innen zurecht zu kommen. Das gelang aus Sicht des betreuenden Coaches sehr gut. Herr Winkler war zu jeder Zeit hilfsbereit und konnte seine Mitteilnehmer/innen insbesondere mit seinen guten PC-Kenntnissen unterstützten. "Wenn es mal mit dem einen oder der anderen Probleme gab, versuchte ich einfach an diesen Menschen irgendwie vorbei zu kommen", beschreibt Herr Winkler seinen Weg, mit Konflikten umzugehen. Bald fühlte er sich auch gut in der Gruppenphase und meint sogar, dass die entspannte und offene Atmosphäre sehr wichtig für ihn war.

Auf die Stelle der Firma Simex wurde Herr Winkler im Projekt bei der Stellenrecherche in der Jobbörse der Agentur für Arbeit aufmerksam. Nach seiner Bewerbung kam es schnell zu einem sehr langen und umfassenden Vorstellungsgespräch. Der Eigentümer und Geschäftsführer, Herr Tyll Weber-Carstanjen, zeigte sich beeindruckt von dem sehr offenen Umgang Herr Winklers mit seiner Behinderung. Auf die Bitte, sein Können kurz zu demonstrieren, zeigte Herr Winkler, was er an fachlichem Know-how mitbringt und überzeugte auf ganzer Linie. „Wir sahen sofort, dass Herr Winkler sehr gute Programmkenntnisse hat und er für unser Unternehmen und unsere Arbeit einen sehr wertvollen Beitrag leisten kann“, bestätigt Herr Weber-Carstanjen.

Auch von den Mitarbeitern wurde Herr Winkler sehr gut aufgenommen. Natürlich kam es in der Anfangszeit auch zu Missverständnissen - fachlicher und persönlicher Natur. Diese wurden aber sofort angesprochen und lösungsorientiert angegangen. Inzwischen hat sich Herr Winkler sehr gut eingelebt und ist ein wertvoller und gleichberechtigter Mitarbeiter in der Firma. Der Schwerpunkt seiner Arbeit war in der ersten Zeit der Aufbau einer Struktur zur Digitalisierung der Konstruktionspläne und -zeichnungen. Inzwischen entwickelt Herr Winkler auch eigene Konstruktionen für die Kunden des Unternehmens. Dabei geht er im höchsten Maße strukturiert, fast perfektionistisch und sehr normorientiert vor. Das ist typisch für autistisch veranlagte Menschen. Einerseits ist das ein großer Vorteil für das Unternehmen, andererseits brauchte Herr Winkler etwas Zeit, auch Abweichungen im Kundensinne und von der Norm zu akzeptieren. "Wenn er sich jedoch auf die veränderten Bedingungen eingelassen hat, ist Herr Winkler in der Lage, wirklich sehr gute Ideen für die Konstruktionen zu entwickeln", meint Herr Weber-Carstanjen.

Im Projekt "Initiative Inklusion" profitierte Herr Winkler aus seiner Sicht vor allem durch das Coaching im Bewerbungsverfahren und die Zusammenarbeit in der Gruppe. "Die Maßnahme ist eine gute Idee, um Menschen mit Schwerbehinderung an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen und das Thema Inklusion in die Gesellschaft zu bringen", meint Herr Winkler. Er wünscht sich vor allen Dingen, dass Menschen ohne Behinderung viel umfassender und am besten sehr früh, schon im Kindes- bzw. jugendlichen Alter, mit dem Thema Behinderung in Berührung kommen. Das würde sich sicherlich positiv auf die Lebenswelt der behinderten und nicht behinderten Menschen auswirken und den Umgang miteinander "barrierefreier" gestalten. Zu diesem Thema möchte Herr Winkler zukünftig gerne eine Idee entwickeln und mit anderen Behinderten, Freunden und Partnern eine Kampagne zur Aufklärung starten. Sein nächstes Ziel ist jetzt aber erst einmal die im Sommer bereits gebuchte Reise nach Japan. Damit realisiert der bekennende Japan-Fan einen lang ersehnten Lebenstraum, den er sich jetzt als berufstätiger Fachmann für technisches Produktdesign endlich leisten kann.

Mit Ihrer anpackenden Art hat Frau Laukel ihren neuen Arbeitgeber überzeugt

Mit einem umfassenden Förderprogramm unterstützt die Bundesregierung die Inklusion schwerbehinderter Menschen auch in der Region Nordschwarzwald. Ziel dieser Initiative ist es, mehr schwerbehinderte Menschen, die arbeitssuchend sind, in reguläre Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. Für die Umsetzung dieser komplexen Aufgabe hat die Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim mit der pro.Di GmbH Schömberg einen erfahrenen Partner gefunden. pro.Di ist ein Unternehmen der Berufsförderungswerk Schömberg gGmbH, die seit mehr als 50 Jahren auf die berufliche Reha und Reintegration von erwachsenen Menschen mit Behinderung spezialisiert ist.

Auf das Projekt Initiative Inklusion wurde Claudia Laukel von ihrer zuständigen Agentur für Arbeit aufmerksam gemacht. Von Beginn an zeigte sie sich sehr zuversichtlich: "In dieser Maßnahme sah ich für mich die aussichtsreichsten Chancen, wieder in das Berufsleben zurückkehren zu können." Obwohl die Initiative 2017 noch ganz am Anfang stand, wollte sie den Schritt wagen und nach ihrer Diagnose wieder die ersten Versuche in Richtung Arbeitsmarkt machen.

Rund ein Jahr vorher erfuhr Claudia Laukel, dass sie zu den schätzungsweise 300.000 Menschen in Deutschland gehört, die von Diabetes Typ 1 betroffen sind. Für die 47-Jährige eine schwierige Umstellung, da in ihrem Fall mit starken Auswirkungen auf ihren Alltag zu rechnen war: Häufige Messungen und Einstellungen der Werte erforderten einen hohen Aufwand – so hoch, dass sie einen Schwerbehindertenausweis beantragt hat.

Doch mit der Zeit lernte sie, mit ihrer Krankheit umzugehen und sie wollte wieder im Berufsleben Fuß fassen. Im Gespräch mit der Agentur für Arbeit erfuhr sie von der Initiative Inklusion und war von dem Stufenkonzept überzeugt. In einem ersten Schritt sollte sie über befristete Tätigkeiten und Arbeitserprobungen ihre Leistungs- und Belastungsfähigkeit mit ihrer Erkrankung herausfinden. Mit diesen Ergebnissen konnte sie sich im Anschluss ein Bild machen, welchen Umfang der neue Job haben sollte.

"In der zweiten Einzelcoaching-Phase wurde ich sehr gut begleitet, gefördert und gefordert", erinnert sich Claudia Laukel zurück. Im Verkauf in einer Buchhandlung hatte sie eine erste vielversprechende Anstellung, die aber aus saisonalen Gründen befristet war und nicht verlängert wurde. Doch nur wenig später kam über die Agentur für Arbeit das Stellenangebot am Empfang von der Proservia GmbH in Böblingen – einem IT-Servicedienstleister im Personalbereich.

"Ich habe meinen neuen Arbeitgeber von Anfang an über die möglichen Auswirkungen meiner Krankheit auf den Alltag informiert und wurde sehr offen und vorbehaltlos aufgenommen", beschreibt Frau Laukel ihre ersten Eindrücke. Diese Offenheit überzeugte auch ihren neuen Vorgesetzten Dr. Reimann: "Ihre offene und anpackende Art hat mir von Beginn an gefallen."

Da alle Mitarbeiter im Vorfeld über ihre Behinderung informiert wurden, gehen die Kollegen mit der Situation souverän um. "Sie sehen mich nicht als 'Behinderte' im Unternehmen, sondern sie akzeptieren mich vollwertig und sehen auch meine Stärken."

Wichtig war aus ihrer Sicht der Umstand, dass ihr neuer Arbeitgeber flexibel ist und auch an Tagen, an denen es ihr nicht so gut geht, mit ihr nach einer Lösung sucht: "Ich kann auch mal meine Aufgaben im Home-Office erledigen – das ist eine unglaubliche Erleichterung, wenn man so flexibel miteinander arbeiten kann." Im Gegenzug hat sich Claudia Laukel in neue Aufgabengebiete eingearbeitet und wurde dabei durch pro.Di und ihren Coach unterstützt.

Mittlerweile übernimmt sie viele Funktionen in der Assistenz der Geschäftsführung und ist zu einer geschätzten Mitarbeiterin geworden. Ihrer beruflichen Zukunft in der Proservia GmbH schaut sie positiv entgegen, denn sie weiß nun, dass sie trotz ihrer Erkrankung eine leistungsfähige und gleichberechtigte Mitarbeiterin ist.

1,4 Millionen Euro investiert die Bundesregierung in die Initiative Inklusion Nordschwarzwald. Ziel der Initiative ist es, mehr schwerbehinderte Menschen in reguläre Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. Für diese komplexe Aufgabe hat die Agentur für Arbeit mit der pro.Di GmbH einen erfahrenen Partner gefunden. pro.Di ist ein Unternehmen der Berufsförderungswerk Schömberg gGmbH, die seit mehr als 50 Jahren auf die berufliche Reintegration von Erwachsenen spezialisiert ist.

Auf der Suche nach Verstärkung für ihr Praxislabor bekamen Frau Dr. med. dent. Alexandra und Herr Privatdozent Dr. med. dent. Sebastian Patzelt von der Agentur für Arbeit Matthias Bäuerle vorgeschlagen – einen Teilnehmer der Initiative Inklusion. Auf die Frage, ob sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können, reagierten die beiden ohne Vorurteile. Aus ihrer Sicht ist ein Handicap kein Ausschlusskriterium. „Vielmehr sollte geprüft werden, ob ein modifizierter Arbeitsplatz nicht neue Möglichkeiten schafft, Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben“.

Kurzerhand luden sie Herrn Bäuerle zu einem persönlichen Gespräch ein und hatten von Beginn an einen sehr guten Eindruck. Der 63-jährige überzeugte nicht nur durch seine Berufs- und Lebenserfahrung, sondern auch durch seinen offenen Umgang mit der Vergangenheit. Denn sein Lebenslauf liest sich alles andere als rund: Auf eine Ausbildung zum Zahntechniker folgte 1992 der Meistertitel. Im selben Jahr machte er sich selbstständig und führt in der Folge 18 Jahre ein Dentallabor.

Doch dann riss ihn eine Insolvenz 2010 von den Beinen. Alkohol und schwere Erkrankungen zwangen ihn zu einem Schnitt. Nach einem Schlaganfall machte er einen Entzug und wagte einen Neuanfang. Im Frühjahr 2015 meldete er sich als Zahntechniker wieder arbeitssuchend, mit einem Unterschied – seit seinem Schlaganfall gilt er als schwerbehindert.

Genau an dieser Stelle kommt die Initiative Inklusion ins Spiel und die Agentur für Arbeit vermittelte den Kontakt zu ihrem Bildungspartner pro.Di. In der Folge wurde er gezielt mit Einzel- und Gruppencoachings auf die aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet und stand schließlich wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung.

„Wo der Wille und das Herzblut da sind, können Menschen eine neue Chance bekommen,“ sind Frau und Herr Patzelt überzeugt und luden Herrn Bäuerle zu einem zehnwöchigen Praktikum ein. Schnell erkannten sie, „dass nicht jede Behinderung für jeden Arbeitsschritt relevant ist.“ Während der Beschäftigung auf Probe lernten sie den ehemaligen Unternehmer als absoluten Teamplayer kennen, der sich auf Anhieb einfügt und auch von der Belegschaft vorbehaltlos aufgenommen wird. Aufgrund der räumlichen Nähe in einem kleineren Unternehmen, ein wichtiger Aspekt.

Und nach der Devise „stabiles Umfeld – stabile Leistung“ unterstützt der Familienbetrieb in der Folge Herrn Bäuerle auch in privaten Angelegenheiten. So ist es selbstverständlich, ihm auch bei der Wohnungssuche zur Seite zu stehen, um damit den Grundstein für einen Neuanfang im privaten Umfeld zu legen.

Mittlerweile ist Herr Bäuerle für die kommenden zwei Jahre fest angestellt und zu einem wichtigen Bestandteil der Belegschaft geworden. Mit seiner Erfahrung agiert er in turbulenten Phasen sogar als ruhender Pol. In puncto Arbeitsleistung zeigen sich die Jungunternehmer mehr als zufrieden. Und bei Arbeiten, die er nicht ohne Hilfe hinbekommt, ist er lernbereit und wird von seinen Kolleginnen unterstützt. Dabei wird er auch von seinen Arbeitgebern gefördert. „Eine Investition, die sich lohnt,“ sind sich Frau und Herr Patzelt sicher, „denn die entgegengebrachte Wertschätzung und die Bereicherung für das Team sind ein unbezahlbarer Mehrwert“.